Der Begriff der Teamphasen entstammt dem sogenannten Tuckman-Phasenmodell des amerikanischen Psychologen Bruce Tuckman. Das Modell teilt die Entwicklung einer Gruppe in 5 Teamphasen ein, die von ihrer Bildung bis zur Auflösung reichen.
In Deutschland ist Tuckmans Modell auch als "Teamuhr" geläufig. Führungskräfte sollten die 5 Teamphasen und ihre jeweilige Bedeutung kennen, denn jede Phase birgt andere Besonderheiten bzw. Anforderungen, die seitens der Teamleitung beachtet werden sollten.
Behalte immer einen offenen Geist und ein mitfühlendes Herz.
Phil Jackson
Die erste Teamphase ist die Forming- bzw. Orientierungsphase. Hier lernen sich die Mitglieder der Gruppe kennen. Sie versuchen, sich ein Bild von den anderen Mitgliedern zu machen und eine gemeinsame Basis zu schaffen. Jedes Mitglied wählt seine Rolle in der Gruppe und das Vertrauen wird langsam aufgebaut - ein Wir-Gefühl entsteht.
Führungskräfte sollten in dieser Teamphase klare Regeln festsetzen und klären, welches Mitglied im Team welche Aufgabe übernimmt. Durch die Fixierung auf den Teamleiter sind hier gute Führungsqualitäten gefragt.
Die zweite Phase wird als Konfrontations- oder Storming-Phase bezeichnet. Dabei kommen etwaige Konflikte in der Gruppe zum Vorschein, während die Mitglieder versuchen, ihre Position in der Gruppe zu festigen. Negative Emotionen wie Wut, Angst oder Frust gehören hier dazu.
Die Konfrontationsphase ist mitunter sehr nervenaufreibend für die Führungskraft, da sie nicht ausschließt, dass auch ihre Position in Frage gestellt wird. Gleichzeitig ist es auch die wichtigste Phase für das Team - sie entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Findet das Team keine gemeinsame Basis, ist es zum Scheitern verurteilt. Die Teamleitung sollte in dieser Phase möglichst standhaft bleiben und auf die in der Forming-Phase aufgestellten Regeln beharren.
Hat ein Team die Konfrontationsphase erfolgreich gemeistert, folgt die Norming- bzw. Kooperationsphase. Es wurde ein gemeinsamer Wertekompass geschaffen, auf den nun aufgebaut werden kann. Jedes Teammitglied kennt seinen Platz und seine Aufgaben inzwischen - das Team ist damit auf dem besten Wege, eine Einheit zu bilden.
Als Führungskraft geht es in der Kooperationsphase ans Motivieren des Teams. Den Mitgliedern ist dabei klarzumachen, dass sie an etwas Großartigem arbeiten. Am Ende der Norming-Phase sollten Motivation und Selbstwertgefühl ihr Hoch erreicht haben.
Mit der Performing- bzw. Wachstumsphase ist das Teambuilding abgeschlossen. Mittlerweile arbeiten die Mitglieder effektiv zusammen an gemeinsamen Zielen. Alle ziehen jetzt an einem Strang und das Projekt wächst. Kommt es zu Konflikten, sprechen die Teammitglieder diese offen an und lösen sie gemeinsam in regelmäßigen Meetings.
Die Aufgaben der Führungskraft verändern sich in dieser Phase: nun gilt es, die Mitarbeiter insbesondere mit Informationen und praktischer Hilfe unterstützen. Das Team muss in dieser Phase unbedingt stabilisiert werden, um nicht wieder in die Norming-Phase zurückzufallen. Incentive Events sind in dieser Teamphase angebracht.
Die letzte Teamphase ist die Auflösungsphase. Diese Phase ist nicht immer relevant / kehrt nicht immer ein; sie bezieht sich für gewöhnlich nur auf Projektteams, die nach einer zeitweisen Zusammenarbeit wieder getrennte Wege gehen.
Emotionen kennzeichnen die Adjouring Teamphase wie keine andere. Führungskräfte sollten die hier aufkommenden Gefühle ihrer Mitarbeiter besonders ernst nehmen. Ihre Arbeit sollte ausgewertet und gebührend gefeiert werden.
In der ersten Teamphase (Forming) sind die Mitglieder noch nicht sicher, was von ihnen erwartet wird. Sie orientieren sich an den Autoritäten und versuchen, die Regeln des Teams zu verstehen. In der Storming-Phase kommt es zu Konflikten, da die Mitglieder versuchen, ihre Position innerhalb des Teams zu festigen. In der Norming-Phase werden die Regeln des Teams geklärt und die Mitglieder lernen, sich gegenseitig zu akzeptieren. In der Performing-Teamphase arbeiten die Mitglieder effektiv zusammen und erreichen ihre Ziele.
Die Teamphasen geben einen allgemeinen Rahmen für die Entwicklung einer Gruppe und können einer Führungskraft dabei helfen, das Team besser zu verstehen. Durch das Wissen, in welcher Teamphase sich ein Team befindet, kann der Teamleiter entsprechende Maßnahmen einleiten, um sein Team noch schneller zum Erfolg zu führen.
In der Forming Phase sollte auf möglichst simple Kommunikationskanäle gesetzt werden. Das Team muss erst noch zusammenfinden und sollte daher nicht vor unnötige technische Hürden gestellt werden. Im späteren Verlauf der Teamarbeit kann dann auf zusätzliche Kommunikationskanäle mit höherer Komplexität zurückgegriffen werden, um die Produktivität des Teams weiter zu steigern.